Pferdeakupunktur mal anders: Unterschiedliche Methoden mit demselben Ziel
Nadeln, Moxa, Laser oder Akupressur
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein jahrtausendealtes, ganzheitliches Heilverfahren. Das System der Traditionelle Chinesischen Medizin beruht auf der Beobachtung von Menschen und Tieren.
Die Anfänge der TCM liegen vermutlich 4000 bis 6000 Jahre zurück. Zu dieser Zeit wurden Steinnadeln, Bambussplitter und später auch Bronzenadeln für die Akupunktur eingesetzt.
Auch wenn sie nicht mehr aus Stein, Bambus oder Bronze sind, so werden Akupunkturnadeln immer noch am häufigsten bei der Behandlung verwendet.
Nadeln werden von den meisten Menschen gleichbedeutend mit Akupunktur gesetzt und verkörpern damit die Akupunktur. Es gibt allerdings unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Akupunkturpunkte stimuliert werden können.
Akupunkturlaser
Die Laserbehandlung hat grundsätzlich denselben Effekt, wie das Platzieren einer Nadel. Der Vorteil des Lasers ist, dass kein Einstich erfolgt.
Sehr oft reagieren Pferde überhaupt nicht auf das Setzen (und damit den Stich) der Nadel, aber manche Pferde empfinden Nadeln als unangenehm. In diesen Fällen kann ein Laser wunderbar als Alternative verwendet werden.
Moxibustion
Bei der Moxibustion werden Akupunkturpunkte mit glimmendem Beifußkraut stimuliert. Ich nutze dazu sogenannte Moxa-Zigarren, die in geringem Abstand zum Akupunkturpunkt über dem Körper bewegt werden.
Die Anwendung von Wärme an speziellen Akupunkturpunkten kann bei bestimmten Erkrankungen unterstützend eingesetzt werden.
Im Sommer verwende ich das Moxen eher selten. Wenn es draußen warm ist, haben die wenigsten Pferde das Bedürfnis nach noch mehr Wärme. Aber im Winter, wenn es kalt (und feucht) ist? Hier genießen ganz viele Pferde die Moxibustion und dösen mit geschlossenen Augen während der Wärmebehandlung.
Hast du auch Pferde, die Akupunkturnadeln nicht mögen?
Ja, hab ich.
90% meiner Patienten genießen die Akupunktur mit Nadeln. Es gibt aber auch Pferde, die keine Nadeln mögen. Bei diesen Patienten lasse ich meine Nadeln gleich im Auto und komme nur mit dem Laser in den Stall. Solche Pferde entspannen sich besser, wenn ich nur mit dem Laser arbeite und sie nicht das Bedürfnis haben, sich vor dem nächsten Einstich schützen zu müssen.
Es gibt nur einige wenige Patienten, die weder Nadeln noch Laser mögen. Dies sind meist Pferde, die sehr stark im Holz-Element stehen, für die Entspannung sowieso schwierig ist und deren Muskulatur einen sehr hohen Tonus aufweist. Diese Pferde empfinden Nadeln öfter als schmerzhaft (siehe auch meinen Ratgeber Wie man mit Akupunktur einen pferdischen Holzkopf begleiten kann - Eine Patientengeschichte).
Pferde, die weder Nadeln noch Laser mögen, sind allerdings wirklich selten. In diesen Fällen behandle ich mit Akupressur, dabei stimuliere ich den Akupunkturpunkt sanft mit der Fingerkuppe oder einem Holzstäbchen. Auch hier habe ich schon erstaunliche Behandlungserfolge gesehen, auch wenn keine Tiefenwirkung im Gewebe durch Nadeln oder Laser angeregt werden kann. Gerade bei empfindlichen und sensiblen Pferden wirkt die Akupressur jedoch sehr gut.
Weitere Informationen zur Akupunktur-Behandlung findest du im Ratgeber Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) beim Pferd.